Wie häufig kommt Binge-Eating vor und wer erkrankt daran?

Binge-Eating ist vermutlich die am weitesten verbreitete Essstörung. Viele Menschen, die an Esssucht leiden, sind übergewichtig oder adipös (das heißt, sie haben einen BMI über 30), aber es gibt auch normalgewichtige Menschen, die an Esssucht leiden.

Es wird geschätzt, dass 2% aller Erwachsenen in den USA an Binge-Eating leiden, und dass 10 – 15% der Bevölkerung, die leicht übergewichtig sind und die auf eigene Faust oder mit kommerziellen Diät-Programmen abnehmen wollen, Esssucht haben. Diese Quellen gehen davon aus, dass der Anteil unter schwer übergewichtigen Menschen sogar noch viel größer ist. Es ist naheliegend, dass diese Zahlen auf andere westliche Industrienationen übertragen werden können.

Wer erkrankt daran?

Etwa 60% der Betroffenen sind Frauen, ca. 40% der Betroffenen sind Männer. Damit ist der Anteil an Männern, die an dieser Essstörung leiden, viel größer als bei anderen Essstörungen wie der Magersucht oder der Bulimie. Die Quellen sprechen auch davon, dass adipöse Menschen, die unter Binge-Eating leiden, in einem jüngeren Alter übergewichtig wurden als solche, die nicht an Esssucht leiden. 

Im Vergleich zu Magersucht und Bulimie kommt BED häufiger vor (im klinischen Bereich ca. 30%, unter der Allgemeinbevölkerung ca. 0,7-4%) und tritt bei Frauen etwa 1,5mal häufiger auf als bei Männern. Betroffene erkranken etwa zwischen dem 20. und 30. oder auch zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr erstmals. Dabei beträgt die durchschnittliche Krankheitsdauer (bei klinischen Untersuchungen) schätzungsweise 11 Jahre.